Lothar Bührmann | Inferno
Nach Dante Alighieri Die göttliche Komödie

34 Acrylglasarbeiten, im Format 100 x 150 cm, die beidseitig mit überwiegend transparentem Silikon reliefartig bearbeitet wurden und nur frei hängend im Raum ihre ganze Vielfalt an Räumlichkeit und Durchsichtigkeit erlangen, verwende ich die unterschiedlichsten Symbole für die beiden Dichter Dante und Vergil. Manchmal erscheinen sie auch mehrmals zu einer Figur sich ergänzend auf einer der Bildebenen. Die Arbeiten zeigen häufig eine Dreiteilung, die sich von beiden Seiten oft überlagern und daher nur partiell transparent sind. Dies entspricht den Terzinen, die Dante eigens für die „Göttliche Komödie“ erfand zu ehren der Dreifaltigkeit.
Ausstellungskonzept (Katalog) aus 2012
In diesen Bildern werden aufeinander folgende Handlungen gleichzeitig gezeigt – wie es dies auch bei Botticelli und in der frühen italienischen Malerei der Fall war. Die Gegenüberstellungen von von Thema und Handlung in Zeit und Raum wirken in ihrer Idee teilweise collageartig und in ihrer Bewegung manchmal virtuell. Die Ausdrucksstärke der Interpretation beruht nur teilweise auf ihrer Treue dem Danteschen Original gegenüber. Bildliche Darstellungen, die zuerst verschleiert und dunkel erscheinen, werden aber klar, wenn man sie mit dem Text vergleicht. Meine Methode ist bewusst nicht synoptisch, sondern mehrschichtig. Viele der Bildvorlagen stammen aus der Naturwissenschaft – z.B. der Kernspaltung – andere aus dem politischen Leben, der Welt der Industrie oder dem Computerdesign.
Lothar Bührmann, 2000